Chronik des Schützenvereins Creidlitz 1963 e.V.

Rede von ehemaligen OSM Werner Schneider anläßlich des 40-jährigen Vereinsjubiläums.

Am Abend des 7.Mai 1963 trafen sich in der Gaststätte am Bahnhof interessierte Ortsbürger, um einen Schützenverein zu gründen. Bestrebungen zu einer Vereinsgründung waren bereits im Vorfeld im Gange. Nach einer gemeisamen Aussprache unter den Anwesenden wurde der Verein unter dem Namen „Schützenverein Creidlitz“ gegründet. Die erste Vorstandschaft bildete sich aus folgenden Personen.

1. Schützenmeister Günther Liebermann
2. Schützenmeister Helmut Carl
Schriftführer Werner Schneider
Schatzmeister Otto Engler

Gründungsmitglieder: Josef Fiegl, Wolfgang Fischer, Heinrich Gutberlet, Harald Hofmann, Johann Herold, Theo Menzenbach, Franz Schäfer und Rudolf Schulze

Geschossen wurde zunächst auf zwei mechanischen Ständen. Am Ende des Jahres verfügte man über eine Anlage mit 10 Ständen. Noch im Gründungsjahr erhöhte sich die Mitgliederzahl auf 29. Bereits im Gründungsjahr erfolgte die Teilnahme an Rundenwettkämpfen.
Am 14. Dezember 1963 erfolgte die Proklamation des Schützenkönigs. Erster Schützenkönig in Creidlitz wurde Harald Hofmann, 1. Ritter Dieter Meckel und 2. Ritter Bernhard Eck.

Beim ersten offenen Schützenfest beteiligten sich an sechs Schießtagen 200 Schützen. Über den großen Zuspruch freute man sich außerordentlich. Der Gedanke zur Errichtung eines eigenen Schützenhauses keimte auf. Nach zwei Jahren intensiver Planung und mit wenig Geld dafür mit einem Idealismus der seinesgleichen suchte, wagte man sich an das Unternehmen „Eigenes Schützenhaus“. Ein Grundstück stellte die Gemeinde Creidlitz am Sportplatz neben der Sporthütte zur Verfügung. Die Ereignisse überschlugen sich. Die Grundsteinlegung war im April 1965. Noch im gleichen Jahr konnte zur Kirchweih das erste Schützenfest im eigenen Schützenhaus begangen werden.
Die Aufwendungen des Schützenhauses beliefen sich mit zur damaligen Zeit recht hohen Kosten auf 47000 DM. Das Vorhaben wurde realisiert aus Spenden der Mitglider, eines Zuschußes der Gemeinde Creidlitz, des Landkreises Coburg und des Bayrischen Sportschützenbundes.

Nachdem der Verein den Neubau verkraftet hatte, beschloß man auf Vorschlag von Schützenmeister Gerhard Liebermann, in der Generalversammlung vom 18.01.1966 die Vorstandschaft um das Amt eines Oberschützenmeisters zu erweitern. Die gestiegenen Anforderungen und die Verwaltung des Vereins notwendigten diese Entscheidung. Diese Umgestaltung des Vorstands ergab folgende Aufgabenverteilung.

Oberschützenmeister Günter Liebermann
1.Schützenmeister Claus Fischer
2.Schützenmeister Helmut Carl

Vor Beginn der 1100-Jahr Feier des Ortes Creidlitz beging der Schützenverein Creidlitz seine Fahnenweihe. Mit den Geistlichen beider Konfessionen und Bezirksschützenmeister Willi Müller feierte man dieses Ereignis gebührend. Die Patenschaft übernahm der Schützenverein Weitramsdorf.

Durch Kontakte Creidlitzer Schützen, ergaben sich sportliche, gesellschaftliche und persönliche Beziehungen zu den Schützen aus Ober-Klingen, Kreis Dieburg bei Darmstadt. Gegenseitige Besuche innerhalb des Vereins wurden gepflegt. Das Deutsch amerikanische Freundschaftschießen wird seit dieser Zeit besucht.

1972 erfolgte im Schützenhaus „Am Lehengraben“ hinsichtlich des bevorstehenden 10-Jährigen Jubiläums der Ausbau des Vorraums zu einem Schützenzimmer in dem man gern verweilte.

Das 10-jährige Jübiläum feierte der Schützenverein Creidlitz, 1973, nach der Eingemeindung durch die Stadt, als Coburger Verein. Das Fest wurde unter der Schirmherrschaft von OB Dr. Wolfgang Stammberger in würdiger Form begangen.

Ab dem Jubiläum fanden nunmehr auch Jugendliche den Weg zum Schützenverein Creidlitz. Dies war auf die Arbeit der Vereinsübungsleiter Erhard Loch und Herbert Brühl zurückzuführen.

Die Mitgliederzahl näherte sich an die Zahl „Hundert“ an. Im Verein dachte man über eine Erweiterung des Schützenhauses zum Sportplatz hin nach. Der Erwerb der Sporthütte von der Stadt Coburg, sowie der Einbau einer Bundeskegelbahn stand im Raum.

Seitens der Stadt Coburg war der TSG Creidlitz im Eingemeindungsvertrag ein Sportgrundstück zugesichert worden, was den Kauf der Sporthütte am Sportplatz in Creidlitz nicht ermöglichte. Die Ausdehnung am Creidlitzer Sportplatz war durch die Zusicherung der Stadt Coburg somit nicht möglich. Seitens des Verein war eine Ausdehnung aufgrund der Mitgliederzahlen notwendig.

In einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19.11.1976 fasste man mit großer Mehrheit den Beschluss, aufgrund der Planungen der Stadt, das „alte Schützenhaus“ aufzugeben und ein „neues Schützenhaus“ zu bauen.

Ein mögliches Grundstück im Hambacher Weg, stieß auf Einwände der Anwohner. Nur mit Unterstützung der Stadt Coburg konnte ein Geländetausch mit einem Grundstück des Landwirts Horst Stammberger im Unterdorf erzielt werden. Dies sollte der Bauplatz für das neue Schützenhaus werden.

Die Einrichtung und Ausstattung des neuen Hauses sollte der gestiegenen Mitgliederzahl, den sportlichen Bedürfnissen und den zukünftigen Vorhaben Rechnung tragen. Vorgesehen wurden im Neubau.

16 Luftgewehr/Luftpistolenstände
5 KK Stände
5 Stände Präzision
5 Stände Duell
2 Bundeskegelbahnen mit angrenzender Gaststätte

Das Bauvorhaben wurde mit einer Bausumme von 610.000 DM geschätzt. Finanziert wurde der Neubau über Zuschüsse der Stadt, des Bundes aus Bankdarlehen, Brauereimitteln und Eigenleistung.
Als Eigenleistung wurden je Mitglied 40 Arbeitsstunden und für nicht am Bau Beteiligte eine Bausteinspende von 300.- eingeplant.
Am 17.06.1978 konnte nach einjähriger Bauzeit das neue Schützenhaus durch Pfarrer Beyhl von der evangelischen und Kaplan Ott von der katholischen Kirchengemeinde feierlich eigeweiht werden. OB Karl-Heinz Höhn würdigte die Leistung des Vereins die 110 Mitglieder in über 9000 Arbeitsstunden erschaffen hatten.

In der Jahreshauptversammlung am 06.01.1983 schied Oberschützenmeister Günter Liebermann aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt. Als sein Nachfolger wurde einstimmig Werner Schneider gewählt. In der Versammlung stellte Heinrich Gutberlet den Antrag, Günter Liebermann zum Ehrenoberschützenmeister zu ernennen. Dieser Vorschlag fand in der Versammlung einstimmige Zustimmung.

Das 20-Jährige Jubiläum, im Mai 1983, wurde mit den Gründungsmitgliedern im Rahmen einer Feierstunde im neuen Schützenhaus begangen.

Im Jahr 1985 wurde der Stand für das Sportpistolenschiessen fertiggestellt. Dieser war von diesem Zeitpunkt an voll überdacht. Witterungsunabhängiges Schießen war ab sofort möglich. Lange Jahre prägte die Schützenfestwoche die Creidlitzer Kirchweih. Seit der Einweihung des neuen Schützenhauses wurde die Festwoche mit Hauptschießen und Proklamation auf den Termin der Einweihung gelegt. Ein Jedermannschießen wurde in der Kirchweihwoche veranstaltet.

Die Jugendarbeit wurde erfolgreich von Michael Eck forciert, der KK-Stand wurde durch Harald Gutberlet betreut.

1986 traf erstmals in der Vereinsgeschichte eine Schützin bei der Proklamation ins Schwarze. Die erste Schützenkönigin des Vereins hieß Anni Fischer.

Am 10.Juni 1988 fand die Feier anläßlich des 25-Jährigen Bestehens des Vereins statt. Ein Festkommers mit 18 Abordnungen bildete den Höhepunkt der Veranstaltung, die im vollbesetzen Saal durchgeführt wurde. Ein Festumzug mit einer Beteiligung von über 500 Schützen und 6 Kapellen war der bisher größte Festzug den die Gemeinde Creidlitz je erlebte.

In den 70-er und 80-er Jahren fanden Ausflüge und Fahrten statt. Unvergessen bleibt der Vier-Tages Ausflug nach Tirol organisiert von Peter Fischer.

Seit den 90-er Jahren findet ein Vergleichskampf zwischen den Billardfreunden und den Schützen statt. Um sich in beiden Disziplinen zu messen, wurde ein Austragungsmodus festgelegt.

Im Jahr 1990 wurde mit finanzieller Unterstützung von Roland Gebhard und Christoph Förbs eine Freie Pistole eingekauft und mit dem Schießen in dieser Waffenart begonnen.

In der Jahreshauptversammlung am 06.Januar 1991 stellten die längjährigen Vorstände Dieter Eberwein und Peter Fischer Ihre Ämter zur Verfügung. In den Neuwahlen übernahmen den Posten des 1.Schützenmeisters Martin Thurau, den des 2. Schützenmeisters Roland Gebhard.

Am 7.Mai.1993 bestand unser Verein 30 Jahre und aus diesem Anlaß fand eine interne Feier statt. OSM Schneider blickte im Rahmen der Feierlichkeiten auf eine von Arbeit und Idealismus geprägte Vergangenheit zurück.

Die Heizungs- und Lüftungsanlage unseres Schützenhauses wurde im Jahr 1998 komplett erneuert.

Im Jahr 2000 erfolgte eine Komplettsanierung der Kegelbahn, der Belag wurde komplett erneuert und eine neue Steuerung mit neuer Anzeige installiert.

Anläßlich des 40-Jährigen Jubiläums fand im vollbesetzen Schützensaal eine Feierstunde mit einer Musikabordnung des befreundeten Musikzugs der TSG-Creidlitz statt. Anlässlich der Feierstunde hielt EOSM Werner Scheider einen detaillierten Rückblick auf die auf die bisherigen 40 Jahre des Vereins.